Schwere Winterstürme am 18. und 19.2.22 und ihre Folgen im Kosmosviertel

Die beiden schweren Winterstürme Ylenia und Zenep haben in Deutschland größere Schäden verursacht. Auch das Kosmosviertel ist betroffen. Während jedoch die Fassaden in der Original-Bauweise der WBS70-Serie keinerlei zusätzliche Schäden aufweisen, haben sich vorher kleinste und kaum sichtbare Mängel der "energetisch modernisierten" Fassaden an einigen Wohnblöcken zu Totalschäden ausgeweitet.

Begünstigt offenbar durch Konstruktionsfehler und Baumängel, rissen an zwei Wohnblöcken größere Flächen der obersten Wetterschutzschicht mitsamt der Stabilisierungsgitter von der eigentlichen Wärmedämmschicht komplett ab. Die abgelöste Schicht fiel an der Südfassade des Hauses Venusstr. 42 in der Nacht zum 19.2. in einem Stück herunter, nachdem sie in Höhe des 10. Stockwerkes abriss. Die gelöste, aber noch anhängende Schicht an der Westfassade der Venusstr. 40 musste von einer Firma am 10.3. entfernt werden, da sie wegen des hohen Gewichts beim unkontrollierten Abreissen Personen gefährden konnte. Im Folgenden zeigen zugeschickte und eigene Fotos die Auswirkungen.

Was werden die Folgen dieser Baufehler sein?

Die Gefahr weiterer Abrisse besteht, auch an anderen Fassaden sind bereits Risse sichtbar. Es muss eine Bausicherheitsprüfung erfolgen (hallo, Bezirksamt! Gutachter?), dann eine Entscheidung des Eigentümers zu Reparatur (Garantie der Baufirma?) oder Rückbau (Voreigentümer?). Besser wäre es sowieso, damit nicht bis zu den nächsten Stürmen zu warten. Man darf also gespannt sein! Wir kommentieren weiter!

Für die Überlassung der Aufnahmen ein Danke an die Mieter!

Abgerissene Wetterschutzschicht

Venusstr. 42, Südfassade, am 19.2.2022. Die Wetterschutzschicht des Fassadensegments in der Bildmitte ist direkt unter der Dachkante abgerissen und im Wesentlichen als ein Stück herabgefallen.

 

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Weitere Bauschäden/Baumängel werden unter der abgerissenen Schicht sichtbar

An einigen Stellen erkennt man jetzt erst (was bei darüberliegender Wetterschutzhaut noch nicht sichtbar wird) eine beginnende Durchfeuchtung der Wärmedämmschicht, da die Wetterschutzhaut offenbar nicht komplett abgedeckt hatte (rote Pfeile). Bei Durchfeuchtung geht die Wärmedämmung vollständig verloren. Es kann bei stärkerer Durchfeuchtung unbemerkt möglicherweise zum völligen Verlust der Schichtfestigkeit kommen. Durchfeuchtung kann auch im Sommerhalbjahr nicht wegtrocknen, wenn die Wetterschutzhaut bzw. die oberste Anstrichschicht dampfundurchlässig ist.

Frei hängende Wetterschutzschicht

Venusstr. 40, Westfassade, am 7.3.2022. Die Wetterschutzschicht des Fassadensegments hat sich einige Meter unter der Dachkante vom Untergrund abgelöst, hängt aber noch als ein Stück an der Wand. Es bilden sich bereits Risse, die bei weiterer Windbelastung früher oder später zum Abreißen führen würden.

 

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Bild am 7.3.22: Frei hängende Wetterschutzschicht von der Seite gesehen.

Entfernte Wetterschutzschicht

Venusstr. 40, Westfassade, am 10.3.2022. Die Wetterschutzschicht des Fassadensegments wurde von einer Fachfirma entfernt. Die Wärmedämmschicht liegt frei und kann bei Regen Wasser aufnehmen, wodurch sich die Dichte und das Gewicht vervielfachen dürfte, jedoch nicht die Festigkeit. Voraussichtlich wird es zu weiteren Materialabrissen kommen, jetzt aber der Dämmschicht, die Fassaden müssen weiterhin abgesperrt bleiben.